Wir alle nutzen Facebook und Instagram täglich, aber haben wir wirklich bemerkt, wohin sich Meta aktuell entwickelt?
Heute möchte ich mit dir darüber sprechen, warum Metas Investitionen in generative KI-Systeme möglicherweise Creator und Influencer von der Plattform verdrängen könnten.
Warum entwickelt Meta generative KI?
Meta investiert derzeit massiv in die Entwicklung von KI-Systemen, die in der Lage sind, Texte, Bilder und Videos zu generieren. Auf bis zu 40 Milliarden Dollar soll sich das aktuelle AI-Budget belaufen. Weitere Steigerung nicht ausgeschlossen.
Einen guten Überblick, was mit diesem Geld geschieht, bekommst du selbst direkt unter Meta.ai. Fantastische Fotos, lustige Videoclips und Chat-Bots. Alles ist möglich. Testen können die einzelnen Funktionen im Moment aber nur Menschen außerhalb der EU.
Aber was steckt dahinter?
Meta kennt uns Nutzer besser als jeder andere. Unsere Interessen, Vorlieben und Verhaltensweisen sind vollständig erfasst. Das ist auch einer der Gründe, warum Anzeigen bei Meta nach wie vor so gut funktionieren.
Bisher hat der Algorithmus Inhalte von anderen Nutzern, Creatorn und Influencern ausgewählt, um sie uns in den Feeds anzuzeigen. Aber was, wenn Meta jetzt diesen Schritt überspringt und die Inhalte direkt selbst erstellt? So könnte die Plattform Inhalte liefern, die zu 100 % auf unsere individuellen Bedürfnisse und Stimmungslagen zugeschnitten sind.
Virtuelle Influencer und die Zukunft des Contents
Wir haben bereits erste Ansätze von virtuellen Influencern gesehen, die hunderttausende Follower haben:
- Lu do Magalu (7,2 Mio.)
- Lil Miquela (2,5 Mio.)
- Leya Love (545 K.)
- Aitana Lopez (325 K.)
- Rozy (175 K.)
- …
Mit generativer KI könnte Meta zum einen eigene virtuelle Persönlichkeiten erschaffen, die genau auf die Zielgruppen abgestimmt sind. Diese könnten Inhalte produzieren, die perfekt auf die Nutzer zugeschnitten sind, ohne auf menschliche Creator angewiesen zu sein.
Zum anderen könnte Meta aber auch diesen Schritt überspringen und einfach nur passenden Inhalt erzeugen, ohne Personal Brands dahinter aufzubauen. Bei einem Katzenvideo interessiert uns schließlich relativ wenig, wer es gepostet hat.
Was bedeutet das für Creator und Influencer?
Für Creator und Influencer würde es damit eng. Ihre Inhalte könnten durch KI-generierte Alternativen ersetzt werden, die noch genauer auf die Nutzer zugeschnitten sind. Es wäre nicht das erste Mal, dass Meta einen so radikalen Wandel vollzieht.
Selbst so lukrativen Modellen wie den Games (ihr erinnert euch noch an Famville?) hat Facebook ohne Not die Reichweite abgedreht. Und Influencer beschweren sich ja jetzt schon (berechtigt oder nicht) über sinkende Reichweiten.
Ein bemerkenswerter Nebensatz von Mark Zuckerberg in einem Interview mit The Verge lässt da aufhorchen: “I think individual Creators (and Publishers) tend to overestimate the value of their content for the platform”.
Das lässt schon tief blicken.
Fazit: Ein möglicher Paradigmenwechsel
Die Möglichkeit, dass Meta eigene Inhalte generiert und damit die Rolle von Creatorn und Influencern reduziert, ist durchaus realistisch. Sicher nicht mehr dieses Jahr, aber vielleicht schon 2025. Die technologischen Voraussetzungen sind gegeben, und für Meta würde ein solcher Schritt Sinn ergeben, da sie noch immer auf der Suche nach einer “Übergangslösung” sind, bis ihr Traum vom Metaverse sich manifestieren kann.
Hallo Jens,
ich weiß nicht recht, wie ich diese Entwicklung einschätzen soll. Glaubst du nicht auch, dass der verstärkte Einsatz von KI-Influencern den “sozialen” Aspekt in Social Media gefährden könnte?