Social Media KPIs vs. Kennzahlen: Wie du den wahren Erfolg deiner Strategie misst

Stell dir vor, du bist der Social Media Manager eines aufstrebenden Start-ups. Dein Team hat gerade eine groß angelegte Social-Media-Kampagne auf LinkedIn gestartet, um neue Talente zu gewinnen. Die Posts bekommen jede Menge Aufmerksamkeit – Likes, Shares und sogar Kommentare von bekannten Personen aus der Branche. Es scheint, als würde alles perfekt laufen.

Aber nach Wochen wird klar: Es sind kaum Bewerbungen eingegangen. Trotz der hohen Engagement-Rate bleibt die Bewerberquote deutlich hinter den Erwartungen zurück. Was ist passiert?

Hier zeigt sich, dass oberflächliche Kennzahlen wie Likes und Shares nicht ausreichen, um den wahren Erfolg einer Social-Media-Strategie zu messen. Um herauszufinden, ob deine Maßnahmen wirklich wirksam sind, brauchst du mehr als nur Sichtbarkeit. Du brauchst KPIs – Key Performance Indicators –, die direkt mit deinen Unternehmenszielen verknüpft sind und dir zeigen, wie effektiv deine Social-Media-Strategien wirklich sind.

Was sind Kennzahlen (Metriken)?

Kennzahlen wie Likes, Follower, Kommentare oder Shares sind oft die ersten Werte, die Social Media Manager im Blick haben. Diese Metriken liefern einen schnellen Überblick darüber, wie deine Inhalte performen und wie gut sie von der Community angenommen werden. Allerdings messen sie nur die oberflächlichen Interaktionen mit deinem Content und spiegeln selten die langfristige Wirkung wider.

Ein Beispiel: Dein Job-Posting auf LinkedIn erhält 200 Likes und 50 Kommentare, doch nur wenige dieser Interaktionen führen tatsächlich zu Bewerbungen oder neuen Mitarbeitern. Solche Kennzahlen sind zwar leicht zu erfassen, sagen aber wenig darüber aus, wie gut deine Social-Media-Aktivitäten deine übergeordneten Unternehmensziele unterstützen.

Was sind KPIs und warum sind sie wichtig?

Im Gegensatz zu allgemeinen Metriken sind KPIs strategisch ausgewählte Kennzahlen, die direkt mit den wichtigsten Unternehmenszielen verknüpft sind. Sie helfen dir, den Erfolg deiner Maßnahmen zu messen und datenbasierte Entscheidungen zu treffen, um deine Strategie kontinuierlich zu optimieren.

Nehmen wir das Beispiel aus dem HR-Bereich: Dein Unternehmen möchte über Social Media neue Talente anziehen. Hier könnte ein relevanter KPI die Anzahl qualifizierter Bewerbungen sein, die durch LinkedIn-Posts oder Instagram-Kampagnen generiert wurden. Der Fokus liegt nicht darauf, wie viele Likes oder Shares ein Beitrag erhalten hat, sondern darauf, wie viele Bewerber tatsächlich den Rekrutierungsprozess durchlaufen.

Unterschied zwischen Metriken und KPIs

Um den Unterschied zu verdeutlichen, nehmen wir zwei Kennzahlen:

Metrik: Dein Job-Posting auf LinkedIn erhält 200 Likes und 50 Kommentare.

KPI: Von diesen Interaktionen haben 15 Personen das Bewerbungsformular ausgefüllt und vier davon wurden später in den Rekrutierungsprozess aufgenommen.

Metriken bieten dir also einen allgemeinen Überblick, während KPIs die Daten liefern, die du tatsächlich brauchst, um den Erfolg deiner Social-Media-Strategien in Bezug auf deine Geschäftsziele zu messen. Es ist entscheidend, diese KPIs regelmäßig zu überprüfen und zu optimieren, um sicherzustellen, dass sie weiterhin zur Erreichung deiner Ziele beitragen.

Beispiel aus dem HR-Bereich: KPIs im Recruiting

Wenn dein Hauptziel darin besteht, neue Talente zu rekrutieren, solltest du den Fokus auf KPIs legen, die direkt den Bewerbungsprozess unterstützen. Beispiele für solche KPIs sind:

  • Anzahl der qualifizierten Bewerbungen pro Kampagne
  • Conversion-Rate von Bewerbung zu Einstellung
  • Cost per Hire (Kosten pro Einstellung)

Indem du diese KPIs misst und optimierst, kannst du sicherstellen, dass deine Social-Media-Aktivitäten tatsächlich zu erfolgreichen Einstellungen führen und nicht nur oberflächliches Engagement generieren.

Silos aufbrechen und die richtigen Ansprechpartner finden

Damit KPIs wirklich aussagekräftig sind, reicht es nicht, sie isoliert im Social-Media-Team zu betrachten. Gerade KPIs, die tief in die Geschäftsziele eingreifen, erfordern die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und den Zugang zu wichtigen Unternehmensdaten. Beispielsweise ist es im Recruiting entscheidend, eng mit der HR-Abteilung zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die gesammelten Daten über Bewerbungen und den Rekrutierungsprozess in die KPI-Analyse einfließen.

Dies bedeutet auch, dass du Silos aufbrechen musst – sowohl zwischen den Abteilungen als auch zwischen den Datensystemen. Nur wenn Marketing, Vertrieb, HR und weitere Schlüsselabteilungen zusammenarbeiten, kannst du wirklich nachvollziehen, wie sich deine Social-Media-Aktivitäten auf das Gesamtergebnis des Unternehmens auswirken. Die KPIs, die du in deinem Social-Media-Report verwendest, sollten also nicht in einem Vakuum entstehen, sondern in enger Zusammenarbeit mit den Abteilungen, die über das notwendige Wissen und die Daten verfügen.

Zum Beispiel:

HR: Verfolge, wie viele der über Social Media generierten Bewerbungen letztlich zu Einstellungen führen.

Vertrieb: Arbeite mit dem Vertriebsteam zusammen, um zu messen, wie Social-Media-Leads zu Verkäufen konvertieren.

Kundensupport: Wenn es darum geht, das Thema Support zu messen, könnte die Anzahl der gelösten herkömmlichen Supportanfragen mit denen über Social-Media verglichen werden.

Ein Social-Media-Manager kann nicht alle relevanten Daten alleine sammeln. Daher ist es wichtig, die richtigen Ansprechpartner im Unternehmen zu finden, um sicherzustellen, dass die gesammelten Daten aus verschiedenen Abteilungen zusammengeführt und richtig analysiert werden.

KPIs kontinuierlich optimieren

KPIs sind nicht statisch. Sie müssen regelmäßig überprüft und angepasst werden, um den sich ändernden Unternehmenszielen und Marktentwicklungen gerecht zu werden. Wenn eine Kampagne nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt, ist es wichtig, deine Taktik zu überdenken und entsprechende Änderungen vorzunehmen. Dies kann eine Anpassung des Targetings, der Botschaften oder der verwendeten Plattformen bedeuten.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der kontinuierlichen Analyse und Optimierung. KPIs bieten dir dabei eine solide Grundlage, um datengetriebene Entscheidungen zu treffen und nicht nur auf dein Bauchgefühl zu vertrauen.

Fazit: Kennzahlen und KPIs richtig nutzen

Während Kennzahlen wie Likes und Kommentare dir einen schnellen Überblick über die Performance deiner Beiträge geben, liefern sie selten tiefergehende Einblicke in den langfristigen Erfolg deiner Social-Media-Aktivitäten.

KPIs hingegen sind strategische Indikatoren, die dir zeigen, ob deine Maßnahmen zu den gewünschten Ergebnissen führen. Egal ob im HR-Bereich, im E-Commerce oder in anderen Branchen – ohne klare KPIs ist es schwierig, den wahren Erfolg deiner Social-Media-Strategie zu messen und zu optimieren.

Identifiziere die richtigen KPIs für deine Unternehmensziele, arbeite eng mit den relevanten Abteilungen zusammen, um Silos aufzubrechen, und optimiere deine Strategie kontinuierlich – so wirst du langfristig erfolgreich sein.

Foto des Autors
Jens Wiese ist der Gründer hinter den Impact Cards. Nach mehr als 10 Jahren im operativen Einsatz bei allfacebook.de berät er heute kleine und große Unternehmen zum Thema Social Strategie und Advertising.

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