Mit Instagram Stickern zu mehr Markenverbundenheit

Instagram Sticker, wir alle kennen sie, aber nutzen sie kaum in den Storys unserer Unternehmen und Marken. Und das liegt wahrscheinlich daran, dass wir sie nur als schmückendes Beiwerk, aber nicht als wichtiges Storytelling Element ansehen.

Ich will dir heute zeigen, warum es sich lohnt Sticker in deinen Facebook- und Instagram Stories zu verwenden. Denn hinter diesen steckt tatsächlich ein kleiner, psychologischer Marketing-Trick.

Sticker ist nicht gleich Sticker

Bei Instagram gibt es drei Kategorien von Stickern: Design, Funktion und Interaktion.

Design ist alles, was das Aussehen eurer Story verändert. Also GIF, Avatar, Cutouts, …
Funktion ist alles, was eine Funktion innerhalb der App auslöst. Also Link, Produkt, Hashtag, …
Interaktion ist alles, wo ich mit der Marke oder dem Unternehmen in eine Interaktion trete. Also Fragen, Umfragen, Abstimmungen, …

Das Ganze ist natürlich nicht zu 100 % trennscharf. So kann man den “Polaroid-Sticker” zum Beispiel sowohl Design als auch Interaktion zuordnen.

Das Spannende an Stickern ist das dahinterliegende User-Experience-Konzept. Die User Experience beschreibt, wie ein Nutzer dich und deine Marke wahrnimmt Online, aber auch Offline.

Instagram Sticker bringen in der Online-Wahrnehmung sogenannte Micro-Interaktionen und Micro-Conversions ins Spiel.

Auch kleine Interaktionen zählen

Bei einer Micro-Interaktion, wird eine Eingabe des Nutzers durch visuelles, haptisches und akustisches Feedback verstärkt. Nehmen wir den Quiz-Sticker: Wenn ich die richtige Antwort klicke, bekomme ich als Belohnung eine Konfetti-Animation und Vibration, um mir zu zeigen, dass ich richtig lag. Dadurch fühle ich mich als Nutzer besser, als wenn die richtige Antwort nur auf Grün wechseln würde. Beim Emoji-Sticker fliegt das Emoji über den Screen. usw.

Diese Micro-Interaktionen spielen in der Beziehung zur Marke eine wichtige Rolle: So hab ich als Nutzer zum Beispiel das “Gefühl” ich hätte dem Unternehmen wichtiges Feedback gegeben oder meine Stimme und Meinung mit eingebracht. Die Bindung wächst, obwohl die Interaktion für den Augenblick ja nur einseitig ist.

Als Unternehmen kannst du diese Funktionen auch nutzen, um eine kleine Marktforschung zu betreiben. Zum Beispiel, indem du die Ergebnisse einer Umfrage in deinen Content-Plan oder sogar in die Produktentwicklung einfließen lässt.

In kleinen Schritten zur Conversion

Eine Micro-Conversion ist daneben bereits ein erster Schritt hin zu einer Macro-Conversion, wie etwa einem Kauf oder einer Newsletter-Anmeldung. Viele kleine Micro-Conversions erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer “echten” Conversion. Wenn ihr also von “Nutzerbindung” in eurer Strategie sprecht, dann sind es genau diese Elemente, die euch zum Erfolg verhelfen.

Einige UX-Designer zählen schon den Like-Button oder einen Nutzer-Kommentar als Micro-Conversion. Bei den Stickern können wir hingegen klar sagen, dass sowohl der Produkt- als auch der Link-Button mit dazu zählen. Aber auch der Hashtag-Button kann dazu gerechnet werden, wenn er eine Suche nach dem Branded-Hashtag des Unternehmens auslöst.

Story-Sticker richtig einsetzen

Bevor du jetzt aber anfängt, wie wild Sticker für Micro-Interaktionen und Micro-Conversions auf euren Storys zu verteilen, behaltet bitte im Hinterkopf, dass es auch hier ein “zu viel” gibt. Ihr wollt nicht die Marke sein, die random Emoji-Sticker verwendet oder jedes Element mit einer Umfrage bereichert. Denn das kann sich dann wieder negativ auf eure Marke auswirken.

Strategische Platzierung statt Überladung

Die richtige Dosierung und strategische Platzierung von Stickern sind entscheidend für ihren Erfolg. Überlege dir vor dem Einsatz von Stickern, was das Hauptziel deiner Story ist: Soll sie informieren, unterhalten oder zur Interaktion anregen? Sticker sollten das Hauptziel unterstützen und nicht davon ablenken.

Ein Tipp: Verwende maximal ein bis zwei interaktive Sticker pro Story-Sequenz, um die Aufmerksamkeit der Nutzer nicht zu überfrachten. So kannst du die Interaktion fokussieren und sicherstellen, dass der Call-to-Action klar ist.

Kreativität trifft Funktionalität

Verwende Sticker gezielt, um deine Story kreativ aufzuwerten, aber behalte dabei immer die Funktionalität im Blick. Zum Beispiel kannst du Design-Sticker wie Polaroid-Rahmen oder Cutouts nutzen, um visuelle Akzente zu setzen, aber kombiniere diese mit einem Interaktions-Sticker wie einer Umfrage oder einem Emoji-Slider, um die Beteiligung zu fördern. Durch diese Kombination erhält die Story sowohl eine optische als auch eine interaktive Komponente, die sie für den Nutzer interessanter macht.

Zielgruppenorientierte Sticker-Nutzung

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, deine Zielgruppe zu kennen. Welche Art von Stickern spricht sie an? Junge Zielgruppen reagieren oft gut auf verspielte Elemente wie GIFs und Emoji-Slider, während ältere Zielgruppen möglicherweise eher auf praktische Funktionen wie den Link-Sticker oder eine Umfrage anspringen. Analysiere regelmäßig, welche Sticker von deiner Zielgruppe am häufigsten genutzt werden und passe deine Strategie entsprechend an.

Fazit: Storytelling mit Stickern optimieren

Am besten setzt du Sticker in einem Storytelling-Kontext ein. Deine Marke gibt etwas von sich (eine Story) und bekommt etwas vom Nutzer (eine Interaktion). So wird eine Win-win-Situation draus. Denk daran, dass Sticker nicht nur schmückendes Beiwerk sind, sondern gezielt genutzt werden können, um deine Markenbotschaft zu verstärken und die Interaktion mit deinen Nutzern zu fördern.

Und jetzt: Viel Spaß beim Testen und Verwenden der Sticker!

Foto des Autors
Jens Wiese ist der Gründer hinter den Impact Cards. Nach mehr als 10 Jahren im operativen Einsatz bei allfacebook.de berät er heute kleine und große Unternehmen zum Thema Social Strategie und Advertising.

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